Belohnung klingt harmlos. Fast zärtlich. Wie ein freundliches Klopfen auf die Schulter nach getaner Arbeit. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Belohnung ist keineswegs harmlos – sie ist manipulativ.
Gleich zu Beginn eine wichtige Klarstellung: Führungskräfte können Menschen nicht motivieren – sie können aber sehr wohl demotivieren. Die eigentliche Motivation entsteht in jedem Menschen selbst, sie ist intrinsisch. Aufgabe von Führung ist es daher nicht, Motivation zu erzeugen, sondern Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Motivation erhalten bleibt und sich entfalten kann.
Transparenz gilt als modernes Führungsgebot. Ein schillerndes Wort, das Führungskräfte gerne in ihre Präsentationen einsetzen und Mitarbeitende immer häufiger einfordern. Doch was genau meint es? Fragt man zehn Menschen, bekommt man zehn verschiedene Antworten. Das ist kein Zufall. Denn Transparenz ist kein objektiver Zustand. Transparenz ist ein Gefühl.
Was hindert uns eigentlich daran, über uns hinauszuwachsen? Was uns aufhält, ist nicht der Markt. Nicht die anderen. Nicht das Umfeld. Es ist unser eigenes Denken. Genauer: unser statisches Selbstbild – und damit eine gefährliche Illusion. Denn wer glaubt, bereits „so zu sein, wie er ist“, verzichtet auf Entwicklung. Freiwillig. Fatal. Und vor allem: diese Denkweise ist ein echter Karriere-Korken.
Führung ist heute ein vielfach missverstandenes Konzept. In den Köpfen vieler Verantwortlicher spukt noch immer das tayloristische Menschenbild: Führung als Arbeit am Menschen. Man führt Mitarbeitende, sagt ihnen, was zu tun ist, überprüft Ziele, verteilt Boni oder Sanktionen – als wäre der Mensch ein Rädchen im Getriebe.
Immer mehr, immer schneller, immer weiter – wie ein Mantra hallt es durch die Führungsetagen vieler Unternehmen. Die Frage "Geht es nicht noch besser?" ist zum Standard geworden. Und ja, natürlich geht es besser – irgendwie. Doch ich stelle eine andere, weit wichtigere Frage: Geht es ANDERS nicht noch VIEL besser?
Die meisten Menschen wollen sie vermeiden, doch niemand entkommt ihnen: Konflikte. Sie sind das Salz in der Suppe menschlicher Interaktion – unbequem, energieraubend, aber auch unerlässlich. Wer Konflikte nur als Störung betrachtet, verkennt ihr wahres Potenzial.
Was unterscheidet ein gutes Team von einer bloßen Ansammlung von Einzelkämpfern? In der Wirtschaft wie im Sport sind sich die meisten einig: Die wahre Leistungsfähigkeit entfaltet sich erst dann, wenn Individuen zu einem funktionierenden Team verschmelzen. Doch das passiert nicht von allein.
Die Betriebswirtschaftslehre ist voll von Konzepten und Methoden, die ihre Wurzeln im Taylorismus haben. Dabei rückt der Mensch selbst in den Fokus. Lebensläufe, Zeugnisse, Sprachkenntnisse und die souveräne Performance in einem Assessment Center oder Bewerbungsgespräch werden zum Maßstab für Erfolg. Doch wie zielführend ist das?
Ziele. Ein Wort, das in den Führungsetagen so verheißungsvoll klingt. Sie sind die vermeintlichen Leitsterne der Unternehmensführung, der Anker in stürmischen Zeiten. Doch ist das Führen mit Zielen in unserer dynamischen Welt noch zeitgemäß?
Warum scheitern Kooperationen in Unternehmen so oft? Liegt es an den Menschen? Haben wir vielleicht die „falschen“ Mitarbeiter? Die Antwort ist klar: Nein. Es liegt nicht an den Menschen, sondern am System. An den Strukturen, Prozessen und Instrumenten, die Zusammenarbeit behindern statt fördern.
In der klassischen Sichtweise auf Führung und Management wird das Individuum oft in den Mittelpunkt gestellt. Diese Denkweise prägt zahlreiche Ansätze im Change Management, wo Führungskräfte dazu angehalten werden, an den persönlichen Einstellungen und Verhaltensweisen ihrer Mitarbeiter zu arbeiten, sie zu motivieren, zu inspirieren und zu verändern.
Ich möchte gerne einen zentralen Gedanken aufgreifen, der möglicherweise zunächst irritierend wirkt: Wir arbeiten zu wenig! Doch damit meine ich nicht, dass wir Menschen faul sind oder weniger arbeiten wollen.