Ich betrachte Feedbacks ambivalent: auf der einen Seite versprechen sie Entwicklung, auf der anderen Seite ist das Resultat Fremdsteuerung. In der heutigen Arbeitswelt ist es zum omnipräsenten Schlagwort geworden.
Stell Dir Dein Unternehmen wie ein dynamisches System vor, das sich in vier Aggregatzustände aufteilt. Jeder dieser Zustände hat seine eigene Rolle, seine eigene Energie. Doch erst, wenn sie im Gleichgewicht sind, entfaltet sich echter Erfolg.
In der klassischen Sichtweise auf Führung und Management wird das Individuum oft in den Mittelpunkt gestellt. Diese Denkweise prägt zahlreiche Ansätze im Change Management, wo Führungskräfte dazu angehalten werden, an den persönlichen Einstellungen und Verhaltensweisen ihrer Mitarbeiter zu arbeiten, sie zu motivieren, zu inspirieren und zu verändern.
Hast Du es auch schon erlebt? Deine Kollegin, die im Büro stets kühl und professionell auftritt, entpuppt sich privat als herzliche Gastgeberin. Oder der Manager, der bei Präsentationen vor Selbstbewusstsein strotzt, zeigt in der Freizeit überraschend wenig Führungsdrang. Der Grund? Mensch und Person sind nicht das Gleiche.
Ohne Vertrauen ist ein gemeinsames Leben nicht möglich. Das gilt für unser persönliches Umfeld ebenso wie für die Arbeitswelt. Überraschenderweise erwarten viele Unternehmen, dass ihnen Vertrauen entgegengebracht wird, doch von ihrer Seite aus wird dieses Vertrauen oft nicht erwidert.
Ich möchte gerne einen zentralen Gedanken aufgreifen, der möglicherweise zunächst irritierend wirkt: Wir arbeiten zu wenig! Doch damit meine ich nicht, dass wir Menschen faul sind oder weniger arbeiten wollen.