Viele Unternehmen übersehen einen entscheidenden Unterschied – und das hat Folgen: Fehler und Irrtümer sind nicht dasselbe. Dabei ist die Unterscheidung so grundlegend wie einfach.
Wenn in Unternehmen über Probleme gesprochen wird, geschieht das meist mit einem fast rituellen Reflex: „Wir müssen etwas tun!“ Tun! Machen! Starten! Kaum fällt das Wort „Problem“, sitzen Berater im Besprechungsraum, Führungskräfte definieren Sollzustände und geben neue Ziele aus, Projekte werden initiiert und alle hoffen, dass Bewegung gleichbedeutend ist mit Lösung.
Belohnung klingt harmlos. Fast zärtlich. Wie ein freundliches Klopfen auf die Schulter nach getaner Arbeit. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Belohnung ist keineswegs harmlos – sie ist manipulativ.
Gleich zu Beginn eine wichtige Klarstellung: Führungskräfte können Menschen nicht motivieren – sie können aber sehr wohl demotivieren. Die eigentliche Motivation entsteht in jedem Menschen selbst, sie ist intrinsisch. Aufgabe von Führung ist es daher nicht, Motivation zu erzeugen, sondern Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Motivation erhalten bleibt und sich entfalten kann.
Rituale sind für Teams aus mehreren psychologischen, sozialen und praktischen Gründen wichtig. Sie schaffen Struktur, stärken Zusammenhalt und fördern eine produktive Teamkultur.
Transparenz gilt als modernes Führungsgebot. Ein schillerndes Wort, das Führungskräfte gerne in ihre Präsentationen einsetzen und Mitarbeitende immer häufiger einfordern. Doch was genau meint es? Fragt man zehn Menschen, bekommt man zehn verschiedene Antworten. Das ist kein Zufall. Denn Transparenz ist kein objektiver Zustand. Transparenz ist ein Gefühl.
Führung ist heute ein vielfach missverstandenes Konzept. In den Köpfen vieler Verantwortlicher spukt noch immer das tayloristische Menschenbild: Führung als Arbeit am Menschen. Man führt Mitarbeitende, sagt ihnen, was zu tun ist, überprüft Ziele, verteilt Boni oder Sanktionen – als wäre der Mensch ein Rädchen im Getriebe.
Immer mehr, immer schneller, immer weiter – wie ein Mantra hallt es durch die Führungsetagen vieler Unternehmen. Die Frage "Geht es nicht noch besser?" ist zum Standard geworden. Und ja, natürlich geht es besser – irgendwie. Doch ich stelle eine andere, weit wichtigere Frage: Geht es ANDERS nicht noch VIEL besser?
Die meisten Menschen wollen sie vermeiden, doch niemand entkommt ihnen: Konflikte. Sie sind das Salz in der Suppe menschlicher Interaktion – unbequem, energieraubend, aber auch unerlässlich. Wer Konflikte nur als Störung betrachtet, verkennt ihr wahres Potenzial.
Ziele. Ein Wort, das in den Führungsetagen so verheißungsvoll klingt. Sie sind die vermeintlichen Leitsterne der Unternehmensführung, der Anker in stürmischen Zeiten. Doch ist das Führen mit Zielen in unserer dynamischen Welt noch zeitgemäß?
Ich betrachte Feedbacks ambivalent: auf der einen Seite versprechen sie Entwicklung, auf der anderen Seite ist das Resultat Fremdsteuerung. In der heutigen Arbeitswelt ist es zum omnipräsenten Schlagwort geworden.
Stell Dir Dein Unternehmen wie ein dynamisches System vor, das sich in vier Aggregatzustände aufteilt. Jeder dieser Zustände hat seine eigene Rolle, seine eigene Energie. Doch erst, wenn sie im Gleichgewicht sind, entfaltet sich echter Erfolg.
In der klassischen Sichtweise auf Führung und Management wird das Individuum oft in den Mittelpunkt gestellt. Diese Denkweise prägt zahlreiche Ansätze im Change Management, wo Führungskräfte dazu angehalten werden, an den persönlichen Einstellungen und Verhaltensweisen ihrer Mitarbeiter zu arbeiten, sie zu motivieren, zu inspirieren und zu verändern.
Hast Du es auch schon erlebt? Deine Kollegin, die im Büro stets kühl und professionell auftritt, entpuppt sich privat als herzliche Gastgeberin. Oder der Manager, der bei Präsentationen vor Selbstbewusstsein strotzt, zeigt in der Freizeit überraschend wenig Führungsdrang. Der Grund? Mensch und Person sind nicht das Gleiche.
Ohne Vertrauen ist ein gemeinsames Leben nicht möglich. Das gilt für unser persönliches Umfeld ebenso wie für die Arbeitswelt. Überraschenderweise erwarten viele Unternehmen, dass ihnen Vertrauen entgegengebracht wird, doch von ihrer Seite aus wird dieses Vertrauen oft nicht erwidert.
Ich möchte gerne einen zentralen Gedanken aufgreifen, der möglicherweise zunächst irritierend wirkt: Wir arbeiten zu wenig! Doch damit meine ich nicht, dass wir Menschen faul sind oder weniger arbeiten wollen.
Viele Unternehmen glauben, sie könnten ihre Unternehmenskultur direkt durch Change-Programme steuern. Doch das ist ein Denkfehler. Das Verhalten eines Menschen hängt stark von den Erwartungen anderer und dem Kontext ab, in dem er sich befindet.