In einer Zeit, in der Unternehmenslenker immer noch nach klaren Stellenbeschreibungen gieren, ist es Zeit, umzudenken. Nicht Positionen entscheiden über Wertschöpfung, sondern Rollen.
„Wir vereinbaren, wo vorne ist und alle gehen dorthin!“ Diese Aussage stammt von einem Unternehmer, dessen Philosophie es ist, echte Teams in seinem Unternehmen zu haben. Aber wie kommen Unternehmen überhaupt zu echten Teams?
Wenn in Unternehmen über Probleme gesprochen wird, geschieht das meist mit einem fast rituellen Reflex: „Wir müssen etwas tun!“ Tun! Machen! Starten! Kaum fällt das Wort „Problem“, sitzen Berater im Besprechungsraum, Führungskräfte definieren Sollzustände und geben neue Ziele aus, Projekte werden initiiert und alle hoffen, dass Bewegung gleichbedeutend ist mit Lösung.
Rituale sind für Teams aus mehreren psychologischen, sozialen und praktischen Gründen wichtig. Sie schaffen Struktur, stärken Zusammenhalt und fördern eine produktive Teamkultur.
Es gibt Wörter, die wirken wie ein Nebel: Man hört sie überall, jeder meint, sie zu verstehen – und doch bleibt ihr Kern verschwommen. Strategie ist so ein Wort. Doch Strategie ist nicht der Weg zum Ziel – sie ist der Ausschluss vieler Wege
Jeder kennt es. Der Kalender platzt. Der Posteingang brennt. Telefonate, Kundentermine, Angebote, Besprechungen, Reklamationen, CRM. Und dann kommt jemand mit leuchtenden Augen und fragt: „Magst du bei einem Projekt mitmachen?“ Und in deinem Kopf tobt es: „Nicht dein Ernst! Ich habe wirklich Wichtigeres zu tun!“ Willkommen im Alltag. Willkommen im Denkfehler.
„Der Kunde steht im Mittelpunkt unserer unternehmerischen Handlungen.“ Ein Satz, der so häufig in Leitbildern zu finden ist, dass man ihn schon fast für ein Naturgesetz halten könnte. Unternehmen schreiben sich Kundenorientierung auf die Fahnen – logisch, schließlich hängt der Erfolg davon ab, was Kunden wollen. Oder?
Entscheidungen sind keine Frage des Konsenses, sondern eine Frage der Dynamik. In einer sich schnell wandelnden Welt ist eine Entscheidung nur dann erforderlich, wenn ich nicht weiß, was die Zukunft bringt.
Rahmenbedingungen, die gestern noch als stabil galten, lösen sich in der Volatilität der heutigen Märkte auf. Strategien, die einst langfristig funktionierten, verlieren an Wirksamkeit. Wer sich in dieser Dynamik auf alte Muster verlässt, wird unweigerlich scheitern.
Der Leitsatz „Das haben wir schon immer so gemacht!“ steht wie ein Mahnmal einer Zeit, in der Stabilität über allem thronte. Doch heute ist diese Stabilität eine Illusion.
Ohne Vertrauen ist ein gemeinsames Leben nicht möglich. Das gilt für unser persönliches Umfeld ebenso wie für die Arbeitswelt. Überraschenderweise erwarten viele Unternehmen, dass ihnen Vertrauen entgegengebracht wird, doch von ihrer Seite aus wird dieses Vertrauen oft nicht erwidert.
Viele Unternehmen glauben, sie könnten ihre Unternehmenskultur direkt durch Change-Programme steuern. Doch das ist ein Denkfehler. Das Verhalten eines Menschen hängt stark von den Erwartungen anderer und dem Kontext ab, in dem er sich befindet.