Growth Mindset

Du bist nicht so, wie Du bist – sondern wie Du denkst!

 

Was hindert uns eigentlich daran, über uns hinauszuwachsen? Was uns aufhält, ist nicht der Markt. Nicht die anderen. Nicht das Umfeld. Es ist unser eigenes Denken. Genauer: unser statisches Selbstbild – und damit eine gefährliche Illusion. Denn wer glaubt, bereits „so zu sein, wie er ist“, verzichtet auf Entwicklung. Freiwillig. Fatal. Und vor allem: ein echter Karriere-Korken.

 

Die Psychologin Carol Dweck hat mit ihrem Konzept des Growth Mindset etwas beschrieben, das in der modernen Arbeitswelt – vor allem in der Führung – über Erfolg oder Stagnation entscheidet: Die innere Haltung zur eigenen Lernfähigkeit.

 

Dein Selbstbild: Gefängnis oder Sprungbrett?

 

Das statische Selbstbild ist der feste Glaube, dass unsere Fähigkeiten angeboren sind: Intelligenz, Kreativität, Führungsstärke – man hat’s, oder eben nicht. Diese Denkweise klingt bequem – man muss ja nur „sein Talent entdecken“. Aber sie ist auch eine Einladung zum Verharren. Zum Stillstand. Zum Vermeiden von Fehlern – und damit: von Lernen.

 

Menschen mit einem statischen Selbstbild werten Rückschläge als Beweis des eigenen Unvermögens. Sie fragen sich: „Bin ich gut genug?“ – und scheuen jede Herausforderung, die das Gegenteil beweisen könnte.

 

Das dynamische Selbstbild hingegen begreift Fähigkeiten als entwickelbar. Erfolg ist nicht das Ergebnis von Talent, sondern von Mühe, Lernen, Durchhaltevermögen. Rückschläge? Keine Beweise des Scheiterns, sondern Lehrstunden. Fehler? Keine Blamage, sondern Rohmaterial für Wachstum.

 

Diese Haltung ist unbequem. Sie fordert Eigenverantwortung. Aber sie ist auch befreiend: Wer sich entwickeln kann, ist nie fertig – und nie gefangen. Der Hebel zur Veränderung: Deine Entscheidung!

 

Hier liegt die Essenz: Das Mindset ist kein genetisches Merkmal. Es ist eine Wahl. Eine Haltung. Und sie liegt – jeden Tag neu – in Deiner Hand. Die Werkzeuge? Keine esoterischen Techniken, sondern glasklare Prinzipien, die sich sofort anwenden lassen:

 

1. Gedanken beobachten – und bewusst umlenken

Gedanken sind wie Autobahnauffahrten. Wer nicht bewusst wählt, wohin er fährt, landet im Stau der Selbstzweifel. Der erste Schritt: Hinschauen. Wahrnehmen. Stoppschild setzen. Und dann bewusst in eine wachstumsorientierte Richtung lenken:

 

Von: „Ich kann das nicht.“
Zu: „Ich kann es noch nicht.“

 

Von: „Ich mache zu viele Fehler.“
Zu: „Ich wachse an meinen Fehlern.“

 

Von: „Die anderen sind besser.“
Zu: „Ich kann von ihnen lernen.“

 

Solche Umformulierungen sind kein billiger Selbstbetrug. Sie sind mentale Architektur – sie bauen das Fundament für Entwicklung.

 

2. Ziele neu setzen – nicht auf Leistung, sondern auf Lernen

Ziele sind mächtig. Aber sie können destruktiv sein, wenn sie auf Leistung fixiert sind. Dann wird das Ergebnis zum Maßstab für den Wert. Das erzeugt Druck, Angst, Vermeidungsverhalten. Vor allem: Es fördert keine Entwicklung.

 

Leistungsziele fragen: „Bin ich besser als die anderen?“
Lernziele fragen: „Bin ich besser als gestern?“

 

Leistungsziel: „Ich will im Verkaufsgespräch überzeugen.“
Lernziel: „Ich will lernen, meine Botschaft klar und souverän zu kommunizieren.“

 

Leistungsziel: „Ich will dieses Jahr befördert werden.“
Lernziel: „Ich will verstehen, was gute Führung für mich bedeutet – und daran wachsen.“

 

Leistungsziel: „Ich will den Projektabschluss feiern.“
Lernziel: „Ich will lernen, Risiken frühzeitig zu erkennen und mich besser vorzubereiten.“

 

3. Feedback, das Entwicklung fördert – nicht den Status

Lob ist billig. Wachstum ist wertvoll. Wirkungsvolles Feedback sieht nicht nur das Resultat, sondern die Mühe dahinter. Die Essenz des growth-orientierten Feedbacks liegt im Fokus auf dem Prozess:

 

Anstrengung: „Du bist drangeblieben – auch als es schwierig wurde.“

Strategie: „Du hast etwas Neues ausprobiert. Was hat funktioniert?“

Fortschritt: „Im Vergleich zur letzten Woche – du bist deutlich souveräner.“

Reflexion: „Wie hast du den Rückschlag verarbeitet? Was hast du gelernt?“

 

Das stärkt nicht das Ego – sondern die Entwicklung. Vergleichen wir:

Klassisch: „Das war perfekt.“
Wachstumsorientiert: „Du hast sehr präzise gearbeitet – was war dabei am anspruchsvollsten für Dich?“

 

Klassisch: „Du bist ein Naturtalent!“
Besser: „Dein Einsatz zeigt Wirkung – man sieht Deine Fortschritte.“

 

Klassisch: „Du bist der Beste im Team.“
Sinnvoller: „Du entwickelst dich stark – was hat dir dabei geholfen?“

 

Solches Feedback baut keine Helden. Es baut Lernende.

 

4. Fehlerkultur gestalten – bewusst und mutig

Fehlerkultur ist kein Poster an der Wand. Sie zeigt sich im Meeting. In der Reaktion auf Rückschläge. In der Frage, die gestellt wird:

 

Nicht: „Wer hat den Fehler gemacht?“

Sondern: „Was lernen wir daraus?“

 

Eine gute Fehlerkultur ist unbequem – weil sie Ehrlichkeit verlangt. Aber sie ist der einzige Weg zu echtem Fortschritt. Wer Fehler nur meidet, verpasst die Chance zur Reifung. Führung beginnt dort, wo man den Mut hat, den Fehler auf den Tisch zu legen – nicht, um zu blamieren, sondern um gemeinsam zu lernen.

 

Fazit: Wachstum ist kein Zufall – es ist eine bewusste Haltung

Du bist nicht Opfer deiner Biografie, sondern Autor deiner Zukunft. Das Mindset ist kein Schicksal, sondern eine Wahl. Die Wahl, Dich zu entwickeln. Jeden Tag. In jedem Gespräch. Mit jedem Fehler. Entwicklung beginnt im Kopf – und zeigt sich im Verhalten. Jeden Tag.

 

Du kannst entscheiden:

Bleibe ich in meiner Komfortzone – oder betrete ich das Feld des Lernens?

Suche ich nach Bestätigung – oder nach Erkenntnis?

Will ich Recht behalten – oder erfolgreich sein?

 

Albert Schweitzer meinte einmal: „Die größte Entscheidung Deines Lebens liegt darin, daß Du Dein Leben ändern kannst, indem Du Deine Geisteshaltung änderst.“

 

Die Frage ist nicht, was du kannst.
Sondern: Was bist du bereit zu lernen?

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